PDF erlaubt uns zwar, alles genau so zu platzieren, wie wir wollen, aber andererseits verlangt es das auch von uns. Dementsprechend genau sollten wir das Koordinatensystem kennen.
PDF verwendet ein zweidimensionales, kartesisches System. Das heisst, die Position eines Punktes wird durch 2 Koordinaten X und Y bestimmt, welche die horizontale (X) bzw. vertikale (Y) Distanz zu einem festgelegten Nullpunkt beschreiben. Das ist das sowohl in der Computergraphik wie auch in der Typograpie verbreitetste System.
Der Nullpunkt befindet sich in der linken, unteren Ecke der Seite. Das entspricht der geometrischen Norm (erster Quadrant), ist aber in der Computergraphik ungewöhnlich. Entsprechend der geometrischen Norm steht ein grösserer Wert X für „weiter rechts“, während ein grösserer Wert Y „weiter oben“ bedeutet.
Die Einheit des Koordinatensystems von PDF ist point, abgekürzt pt. Das ist ein typographisches Mass, welches allerdings nicht offiziell standardisiert ist. Da sich aber Postscript (und neuerdings PDF) im digitalen Druck durchgesetzt hat, wurde dessen Definition von point zum de facto Standard. Sie lautet wie folgt: 12 point sind 1 pica, 6 pica sind ein Zoll.
1 point | 1pt | ||
---|---|---|---|
1 pica | 12pt | 1pc | |
1 Zoll | 72pt | 6pc | 1" |
1pt ist somit 1/72 eines Zolls. Ein Zoll wiederum sind 25,4mm. Ergo gilt 1pt = 0,3527mm. Ziemlich unpraktisch für jemanden, der im metrischen System rechnet (was wohl auf die meisten Leser zutreffen dürfte). Glücklicherweise sitzen wir an einem Computer, und können ihn die Umrechnung erledigen lassen. Egal in welcher Programmiersprache, eine Umrechnungskonstante ist schnell definiert.
Wie genau die Koordinaten notiert werden ist situationsabhängig. Es gibt aber ein paar universelle Regeln:
Die bisher gemachten Angaben gelten für das Koordinatensystem, solange wir es nicht manipuliert haben. Es ist aber möglich, den Koordinatenraum zu verschieben, rotieren oder zu zoomen. Letzteres geht auch für die X- und die Y-Achse separat, so dass wir den Koordinatenraum dehnen und quetschen können. Wir gehen später genauer darauf ein, aber es ist nicht schlecht, dies schon mal im Hinterkopf zu behalten.
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